Burnout
Wörtlich übersetzt bedeutet Burnout „Ausgebranntsein“. Unter dem Burnout-Syndrom versteht man einen Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung mit verminderter Leistungsfähigkeit.
Gemäß dem Internationalen Schlüssel von Erkrankungen der WHO (ICD) ist Burnout keine eigenständige Krankheit, sondern eher ein Risikofaktor, in dessen Folgen sich psychische oder psychosomatische Störungen entwickeln können.
Die möglichen Folgen sind in aller Regel dem erhöhten Stresslevel, der mit einem Burnout einhergeht, geschuldet. Wahrgenommen werden meist zunächst körperliche Beschwerden wie hoher Blutdruck, Herz- und Magenbeschwerden oder Kopfschmerzen, auf seelischer Ebene entwickeln sich häufig depressive Störungsbilder, Angststörungen oder auch der schädliche Substanzkonsum (vermehrtes Rauchen, Alkohol, Beruhigungsmittel, etc.).
Der Begriff Burnout wurde 1974 von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger in New York eingeführt. Dieser bezog das Beschwerdebild damals auf Menschen in sozialen Berufen, etwa in der Pflege, die sich in der Fürsorge besonders engagieren, ohne dabei auf die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu achten und ohne, als Ausgleich dafür, etwas angenehm Freudvolles für sich selbst zu tun.
Es wurde davon ausgegangen, dass vor allem sehr motivierte, idealistische und perfektionistische Persönlichkeiten von Erschöpfungssyndromen gefährdet sind, insbesondere, wenn sie immer wieder Frustration erfahren.
Heute kann praktisch Jede/r von einem Burnout betroffen sein, angesichts globaler Stressoren, die auf uns alle einwirken, Klimakrise, Flüchtlingskrise, Krieg in der Ukraine, der Nah-Ost-Konflikt, Inflation, Angst vor wirtschaftlichem Abschwung, Nachwirkungen der Corona-Pandemie, u.v.a.m. Kombiniert mit Stress im Beruf und / oder im Privatleben führt dazu, dass man das Gefühl bekommt, dass einfach alles zu viel ist.
Sollte sich bei Ihnen in der Folge eines Burnouts zum Beispiel eine Erschöpfungsdepression entwickelt haben, besteht die Indikation zur verhaltenstherapeutischen Behandlung.
Inhalt der Therapie können sein:
• Woher kommt der Begriff „Burnout“
• Was hat Stress mit Burnout zu tun?
• Woran erkenne ich ein Burnout bei mir?
• Die Entwicklungsstufen eins Burnouts
• Grenze zwischen Burnout und (Erschöpfungs-)Depression
• Welche körperlichen Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden?
• Welche Menschen dazu eher neigen als andere
• Wann ist eine Rehabilitation bei Burnout notwendig?
ADHS im Erwachsenenalter
Seit 2005 beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema ADHS im Erwachsenenalter und habe in der von mir über viele Jahre geleiteten Mittelrhein-Klinik Bad Salzig 2005 eines der ersten Angebote in Deutschland im Rahmen einer Psychosomatischen Reha aufgebaut.
Von 2010 bis 2019 hatte ich von der Kassenärztlichen Vereinigung RLP eine sogenannte „Ermächtigungsambulanz“ ausschließlich, um die Versorgung von Menschen mit ADHS zu verbessern.
Seit 2014 bin ich Mitglied im ADHS Transitionsnetzwerk Koblenz und seit 2018 im Expertenrat ADHS Deutschland sowie im fachlichen Beirat von Juvemus als großer, regionaler Selbsthilfegruppe.
Nun freue ich mich, sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie für Betroffene anbieten zu können.
Merkmale der Erkrankung
Etwa 2% aller Erwachsenen sind vom AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-hyperaktivitätssyndrom) betroffen.
Typische Symptome finden sich in den Bereichen:
• Konzentration und (Dauer-) Aufmerksamkeit
• Aktivität
• Impulskontrolle
• Emotionsregulation
Dies führt zu Verhaltensweisen wie z. B.
• Tagträumerei
• Handeln ohne nachzudenken
• zu hastiger oder zu langsamer Arbeitsstil
• schlechte Zeiteinschätzung/–einteilung
• Desorganisation und chaotisches Planen
• Verlegen oder Verlieren von Dingen
• viele Flüchtigkeitsfehler etc.
und damit in vielen Fällen zu ausgeprägten Teilhabestörungen im Erwerbsleben und im Alltag.
Fundierte und gut erklärte Informationen zu vielen Aspekten rund um depressive Erkrankungen finden Sie hier: ADHS bei Erwachsenen | Gesundheitsinformation.de
Indikationsspezifische Ziele der Verhaltenstherapie bei Menschen mit ADHS im Erwachsenenalter:
• Verbesserung von Konzentration, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Impulskontrolle
• Stabilisierung der „Achterbahn von Gefühlen“
• Einleitung / ggf. Optimierung einer medikamentösen Therapie des ADH
• Einleitung / ggf. Optimierung der medikamentösen Therapie von Begleiterkrankungen
• Verbesserung der Entspannungsfähigkeit
• Unterstützung im Erwerbsleben
• Verbesserung der Alltagsstrukturierung und Reduktion des „Chaos“
• Verbesserung des Schlafs
Die Ziele werden individuell mit Ihnen abgesprochen und Ihre Therapie darauf abgestimmt.
Inhalte der Therapie in meiner Praxis:
• Information über Therapiemöglichkeiten
• Vermittlung von Störungswissen über AD(H)S
• Problemfeststellung und -lösungen
• Aktivierung persönlicher Möglichkeiten
• Aktivierung des sozialen Umfelds (mit Angehörigen, Selbsthilfegruppen, Netzwerke etc.)
• ADHS und Stress
• ADHS und Burnout
• ADHS und Schlafstörung
• Behandlung von Begleiterkrankungen (wie Depressionen, Angststörungen, etc.)
• Medikamentöse Therapie (Einleitung oder Optimierung)
• Verordnung von spezieller Ergotherapie (wenn die Indikation vorliegt)
• Verordnung von Soziotherapie (wenn die Indikation vorliegt)
Depression
Depressive Erkrankungen sind neben Angststörungen die häufigsten seelischen Erkrankungen in Deutschland.
Die Hauptsymptome einer Depression sind unter anderem:
• gedrückte Stimmung, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung oder das Gefühl, innerlich „leer“ zu sein
• Man verliert das Interesse und die Freude an alltäglichen Tätigkeiten, etwa an der Arbeit oder im Haushalt, aber auch an Hobbys oder Unternehmungen mit Freunden.
• Man fühlt sich kraft- und antriebslos.
Häufig werden diese Symptome von weiteren Beschwerden begleitet, z. B.:
• verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
• vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
• Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
• Schlafstörungen
• innere Unruhe, sich gehetzt fühlen
• verzögerte Reaktionen, langsame Bewegungen
• verminderter Appetit
• Hoffnungslosigkeit, schlechte Erwartungen an die Zukunft
• Gedanken, dass man nicht mehr leben möchte, oder sogar Suizidversuche. Solche Gedanken sind Warnzeichen, dass Sie sich dringend Hilfe holen sollten.
Meine Therapie ist kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtet und integriert die körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren der Entstehung und Aufrechterhaltung von Depressionen in einem bio-psycho-sozialen Gesamtbehandlungsplan.
Fundierte und gut erklärte Informationen zu vielen Aspekten rund um depressive Erkrankungen finden Sie bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Infos und Hilfe bei Depression – Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Indikationsspezifische Ziele bei Menschen mit depressiven Erkrankungen:
Das Hauptziel der Behandlung von Depressionen liegt darin, die aktuelle Symptomatik nachhaltig zu reduzieren. Ihre Fähigkeit im Umgang mit der Erkrankung soll verbessert werden, um krankheitsbedingte Beeinträchtigungen und Teilhabestörungen in der Familie, am Arbeitsplatz und in der Freizeit verringern zu können.
• Förderung von Verständnis und Annahme der Depression
• Planung und allmähliche Wiederaufnahme von angenehmen Aktivitäten
• Stärkung des Selbstwertgefühls
• Verbesserung der sozialen Kompetenzen
• verbesserter Umgang mit Stressfaktoren
• Lösung zwischenmenschlicher Konflikte
• Trauerarbeit in Bezug auf reale oder gefühlte Verluste
• Bewältigung von Krisensituationen oder Übergangsphasen
• Sensibilisierung für die ersten Anzeichen eines „zukünftigen“ Rückfalls oder einer neuen Depression
Die Ziele werden individuell mit Ihnen abgesprochen und Ihre Therapie darauf abgestimmt.
Je nach Art der psychischen Beeinträchtigungen wird ein individueller Behandlungsplan erstellt:
• Information über Therapiemöglichkeiten
• Vermittlung von Störungswissen über depressive Erkrankungen
• Problemfeststellung und -lösungen
• Aktivierung persönlicher Möglichkeiten
• Genuss- und Wahrnehmungstraining
• Aufbau angenehmer Aktivitäten
• Erlernen eines Entspannungsverfahrens
• Behandlung von Begleiterkrankungen (wie Angststörungen, Schlafstörungen, etc.)
• Medikamentöse Therapie (Einleitung oder Optimierung)
• Unterstützung bei der Antragstellung von Rehamaßnahmen (medizinisch oder beruflich)
• Beratung / Verordnung von DIGAs (Digitalen Gesundheitsanwendungen)
• Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen
Chronischer Tinnitus
Klingeln, Sausen und Brausen in den Ohren – und das Tag und Nacht. Laut einer Studie der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. sind rund 3 Millionen Menschen in Deutschland davon betroffen. Sie können oft nicht mehr ruhig schlafen, sich schlecht konzentrieren, nicht mehr entspannen, sind gestresst und genervt. Bei rund der Hälfte der Betroffenen gilt der Tinnitus als „dekompensiert“ mit teilweise erheblichen Teilhabestörungen im Erwerbsleben. An diese Gruppe richtet sich mein spezielles Therapieangebot.
Seit 1997 beschäftige ich mich mit der Therapie von Menschen mit einem chronischen Tinnitus und bin seit einigen Jahren auch selbst betroffen. Seit 1997 bin ich Mitglied in der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. (DTL) und war von 2020 bis 2022 im Ehrenamt auch der Vorstandvorsitzender von Europas größter Selbsthilfegruppe in diesem Bereich. In diesem Rahmen war ich als Vertreter der Selbsthilfe auch an der Überarbeitung der wissenschaftlichen Leitlinie zur Behandlung von chronischem Tinnitus beteiligt und bin auch der stellvertretende Sprecher des wissenschaftlichen Beirats der DTL.
Sowohl in meiner Zeit am St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach als auch in der Mittelrhein-Klinik in Boppard Bad Salzig habe ich Therapieangebote für Betroffene etabliert.
Jetzt freue ich mich, im ambulanten Rahmen, sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppentherapie Menschen mit chronischem Tinnitus auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität begleiten zu dürfen.
Fundierte und gut erklärte Informationen zu vielen Aspekten rund um depressive Erkrankungen finden Sie hier: Was hilft bei chronischem Tinnitus – und was nicht?
Indikationsspezifische Ziele Verhaltenstherapie chronischem Tinnitus:
• Aufbau einer realistischen Therapieerwartung
• Gewöhnung an das Ohrgeräusch
• Verbesserung der Lebensqualität und der Entspannungsfähigkeit
• Aufbau von Kompetenzen im Umgang mit den Ohrgeräuschen
• Besserer Umgang mit Stress
• Aufbau wohltuender Aktivitäten
• Beim Vorliegen von Schwerhörigkeit: Aufbau von Motivation zum Tragen von Hörgeräten
• Begleitung bei der Gewöhnung an die Hörsysteme
Diese Ziele werden individuell mit jedem Einzelnen besprochen und vereinbart.
Sie lernen, mehr auf sich selbst zu achten, das störende Geräusch einzuordnen und so besser damit umzugehen. Dadurch verringert sich der Leidensdruck und Ihnen geht es wieder besser.
Um diese Ziele zu erreichen, setze ich mit meinem speziellen Therapieangebot auf eine Vielzahl von bewährten Bausteinen:
Indikationsspezifische Ziele der Psychosomatischen Therapie chronischem Tinnitus:
• Umfangreiche Aufklärung und Beratung, sog. Tinnitus-Counselling
• Prüfung aller medizinischen Unterlagen und ggf. Empfehlung weiterer Diagnostik
• Unterstützung bei der Versorgung mit passenden Hörsystemen
• Bearbeitung ungünstiger Einstellungen gegenüber den Ohrgeräuschen
• Übungen zur Aufmerksamkeitslenkung und Achtsamkeit
• Genuss- und Wahrnehmungstraining
• Entwicklung neuer Hörstrategien
• Behandlung möglicherweise bestehender Begleiterkrankungen (z.B. Depressionen, Ängsten, etc.)
• Unterstützung bei der Antragstellung von Rehamaßnahmen (medizinisch oder beruflich)
• Unterstützung beim Beantragen von Nachteilsausgleich
• Beratung / Verordnung von DIGAs (Digitalen Gesundheitsanwendungen) bei Tinnitus, Schlafstörungen, Depression, etc.
• Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen
Psycho-Diabetologie
Im Jahr 2004 habe ich die Zusatzbezeichnung „Diabetologie“ erworben und mich seit dieser Zeit um die verhaltensmedizinische Betreuung von Menschen mit einem Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit) und psycho-sozialen Problemen gekümmert.
Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die 7–9 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland betrifft und von manchen Erkrankten leider noch immer in ihrer Ernsthaftigkeit unterschätzt wird (z.B. „ich habe so ein bisschen Alterszucker…“). Werden Diabetes-Symptome nicht ernst genommen oder der Diabetes (Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2) unzureichend behandelt, besteht ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko unter anderem für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Amputationen, Erblindung, Nierenversagen und vorzeitigem Tod.
Dabei bestehen sehr gute medizinische Behandlungsmöglichkeiten, so dass der weitere Erkrankungsverlauf durch die konsequente Umsetzung von Behandlungsempfehlungen und Therapie von dem Patienten selbst meistens sehr günstig beeinflusst werden kann.
Mit der Diagnose „Diabetes“ und den sich daraus ergebenden Behandlungsempfehlungen werden die Betroffenen aber unverhofft vor die Aufgabe gestellt, ihren bisherigen Alltag von „heute auf morgen“ ganz erheblich zu verändern. Plötzlich sollen komplexe Behandlungspläne eingehalten werden, die zwar langfristig viel bringen, aber zunächst oft weitreichende Einschränkungen für das tägliche Leben haben können. So soll zum Beispiel oft das Essverhalten verändert werden und in den meisten Fällen erfolgt eine Aufforderung zur Gewichtsabnahme, gekoppelt mit der Empfehlung zur Steigerung der körperlichen Aktivität. Ergänzt wird dies in der Regel durch die lebenslange Einnahme antidiabetischer Medikamente (Tabletten und / oder Insulinspritzen) und regelmäßige Blutzuckerkontrollen, teils mehrfach am Tag.
Verdeutlicht man sich die Bedeutung dieser Behandlungsempfehlungen für den Alltag, wird klar, dass dem Patienten die entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Diabetestherapie und der Prognose seiner Erkrankung zukommt. Die Übernahme von Eigenverantwortung wird somit zum Dreh- und Angelpunkt der weiteren Entwicklung.
Manche Betroffene können mit diesen Anforderungen und Belastungen gut umgehen, bei anderen wiederum können sie zu erheblichen Problemen der Krankheitsbewältigung und zu psychischen Störungen führen. So ist beispielsweise gut belegt, dass Diabetes mit einer Verdoppelung der Depressionsraten (engl. „Diapression“) und mit einer überdurchschnittlichen Häufung von behandlungsbedürftigen Ängsten einhergeht. Leider führt dies dann oft zu einem Teufelskreis, weil das gleichzeitige Vorliegen einer seelischen Erkrankung das Diabetes-Management erschwert und die Blutzuckereinstellung verschlechtert.
Fundierte und gut erklärte Informationen zu vielen Aspekten rund um das Thema „Diabetes und psychische Folgen“ finden Sie hier: Psychodiabetologie was ist das? (meinleben-diabetes.at)
Indikationsspezifische Ziele bei Menschen mit Psycho-Sozialen Problemen und einem Diabetes Mellitus:
• Verminderung von Angst- und Depressiven Symptomen
• Verbesserung der Blutzuckereinstellung
• Verminderung von Folgeschäden
• Verbesserung der Lebensqualität
• Verbesserung der Entspannungsfähigkeit
• Unterstützung im Erwerbsleben
• Stärkung der sozialen Kompetenz
Die Ziele werden individuell mit Ihnen abgesprochen und Ihre Therapie darauf abgestimmt. Wichtig ist eine enge Abstimmung mit Ihrem Diabetologen.
Je nach Art der psychischen Beeinträchtigungen wird ein individueller Behandlungsplan erstellt:
• Gemeinsam werden alle wichtigen, medizinischen Unterlagen durchgearbeitet und ggf. offene Fragen zur Erkrankung besprochen
• Vermittlung von Störungswissen über begleitend vorliegende, seelische Erkrankungen
• Problemfeststellung und -lösungen
• Aktivierung persönlicher Möglichkeiten
• Medikamentöse Therapie von psychischen Begleiterkrankungen (Depressionen, Angststörungen, etc.)
• Unterstützung bei der Antragstellung von Rehamaßnahmen (medizinisch oder beruflich)
• Beratung / Verordnung von DIGAs (Digitalen Gesundheitsanwendungen)
• Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen
Beratung und Verordnung von Digitalen Gesundheitsanwendungen „DIGAs“
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens macht auch vor dem Bereich der seelischen Erkrankungen nicht Halt.
Gerade im Bereich „Mental Health“ gibt es sogar die meisten Anwendungen. Dabei gilt es zu beachten, dass DIGAs zwar oft von Verhaltenstherapeuten mitentwickelt sind und verhaltenstherapeutische Elemente enthalten, aber keine Verhaltenstherapie ersetzen können. Und auch wenn DIGAs selbst angewendet werden müssen, sind Sie keine „Selbsthilfe“ im klassischen Sinne und ersetzen nicht den Anschluss an eine Selbsthilfegruppe.
Was sind DIGAs überhaupt. Das Bundeministerium für Gesundheit (BMG) gibt folgende Definition:
„DiGA sind digitale Medizinprodukte niedriger Risikoklassen, die die Versicherten etwa bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Anwendungsfelder wie Diabetologie, Kardiologie, Logopädie, Psychotherapie oder Physiotherapie vermitteln nur einen kleinen Überblick über die Vielzahl der Einsatzgebiete. Eine häufige Form sind Gesundheits-Apps für das Smartphone, aber es gibt auch browserbasierte Webanwendungen oder Software zur Verwendung auf klassischen Desktop-Rechnern.“
Wie erhalte ich eine DiGA?
Hierzu gibt das BMG folgende Hinweise:
„DiGA können von Ärztinnen und Ärzten beziehungsweise Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verordnet oder nach Genehmigung durch die Krankenkasse abgegeben werden. Voraussetzung ist, dass die Anwendungen zuvor eine Prüfung auf Anforderungen wie Sicherheit, Funktionstauglichkeit, Datenschutz und Datensicherheit beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) durchlaufen haben. Zudem müssen DiGA einen positiven Versorgungseffekt nachweisen. Beim BfArM wurde ein öffentliches Verzeichnis eingerichtet, in dem die erfolgreich geprüften und verordnungsfähigen DiGA gelistet sind, es enthält umfassende Informationen zu den Produkten.“
In meiner Praxis erhalten Sie Beratung (und bei ggf. Indikation) auch die Verordnung von DIGAs aus für Folgende Bereiche:
• Tinnitus
• Depression
• Angststörungen
• Schlafstörungen
• Chronische Schmerzen
• Nikotinentwöhnung
• Leichte, kognitive Störungen
• Essstörungen
Die Anwendung einer DIGA kann helfen, die Wartezeit auf einen Therapieplatz oder eine Rehamaßnahme zu überbrücken oder in der Nachsorge eingesetzt werden.
Wenn Sie Interesse an der Verordnung einer DIGA haben, sprechen Sie mich bitte an.
Post-Covid-Syndrom
Schon im ersten Jahr der Pandemie wurde deutlich, dass es eine ganze Reihe von Menschen gab, die sich nach einer durchgemachten Infektion mit dem „Corona Virus“ nur sehr langsam und verzögert erholen. Vom „Langen Schatten von Corona“ war im Deutschen Ärzteblatt die Rede.
Erste Forschungsergebnisse, deuten darauf hin, dass durch die Pandemie und deren Begleiterscheinungen gravierende psychosomatische Störungen ausgelöst oder verstärkt werden können. Hierzu zählen u.a. Angststörungen, depressive Befürchtungen, Zwangsstörungen durch besondere Hygienevorschriften oder auch Depressionen in Folge von besonders traumatischen Erlebnissen bei Angehörigen und/oder deren Todesfälle.
Zunächst kann die Infektion mit dem SARS-COV-2 Virus zu einer akuten Erkrankung, Covid-19, führen. Die klinische Symptomatik besteht bis zu vier Wochen nach der Infektion fort.
Von einem Post-COVID-Syndrom spricht die wissenschaftliche Leitlinie, wenn zwölf Wochen nach der akuten COVID-Infektion die Symptome noch bestehen.
Im Mai 2021 habe ich in meiner Zeit als Ärztlicher Direktor der Mittelrhein-Klinik in Boppard-Bad Salzig ein Angebot für die Psychosomatische Reha bei PCS etabliert und seit dieser Zeit umfangreiche Erfahrung in der Betreuung von Menschen, die unter den Folgen einer Corona Infektion (oder Impfung) leiden, sammeln können.
Dabei ist klar: „ein Post-Covid-Syndrom“ ist weder „eingebildet“ noch „psychisch verursacht“, aber eine spezielle Verhaltenstherapie kann zu mehr Lebensqualität führen.
Definition Post-COVID-Syndrom (PCS)
1. Symptome, die aus der akuten COVID-19 Phase oder deren Behandlung fortbestehen.
2. Symptome, die zu einer neuen gesundheitlichen Einschränkung geführt haben.
3. Neue Symptome, die nach dem Ende der akuten Phase aufgetreten sind, aber als Folge von COVID-19 assoziiert sind.
4. Verschlechterung einer oder mehrerer somatischer und oder psychischer Grunderkrankungen.
Für Menschen, die unter einem PCS leiden, habe ich ein spezielles Angebot in Gruppen- und Einzelpsychotherapie, um ihnen wieder mehr Lebensqualität zu vermitteln.
Indikationsspezifische Ziele der Psychosomatischen Therapie Post-Covid-Syndrom:
• Die Krankheit bewältigen und die Lebensqualität fördern
• Strategien zur Krankheitsbewältigung erlernen
• Erlernen des Umgangs mit Stress und Belastungssituationen
• Verbesserung der Selbstwahrnehmung und des Selbstwertgefühls
• Verbesserung des Gesundheitsverhaltens und der Förderung von Resilienz
• Verminderung von negativen Affekten wie Depression, Angst, Panik
• Körperliche Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit verbessern
• Reduzierung von körperlichen Krankheitssymptomen
• Vertrauen in die körperliche Leistungsfähigkeit durch gezieltes Training entwickeln
• Klärung sozialmedizinischer Fragestellungen bei beruflichen Problemlagen
Diese Ziele werden individuell mit jedem Einzelnen besprochen und vereinbart und die Therapie auf die Erreichung der Ziele abgestimmt.
Je nach Art der psychischen Beeinträchtigungen wird ein individueller Behandlungsplan erstellt:
• Verhaltenstherapie in Gruppen- und / oder Einzeltherapie, mit folgenden Inhalten:
• Interaktionelle Aspekte sind dabei ebenso Thema wie gemeinsames Problemlösen.
• Auch Probleme im nahen sozialen Umfeld kommen zur Sprache, wie soziale Ausgrenzung (Pat. haben z. T. Ängste ihrer Mitmenschen hinsichtlich Ansteckung, sowie Ausgrenzung und Ablehnung erfahren).
• Belastung durch gesellschaftliche Diskriminierung (Leugnung der Erkrankung durch bestimmte gesellschaftliche Gruppen / Vorwürfe, die Erkrankung sei nur vorgetäuscht bzw. eine andere Erkrankung zu haben, da COVID-19 nicht existiere und dementsprechend auch keine Folgeerkrankungen).
• Ängste vor weiterem Post-Erkrankungsverlauf: Unklarheit durch wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersuchte Verläufe, Ängste hinsichtlich erneuter Erkrankung, z.B. durch Virusmutationen.
• Ängste bezüglich der beruflichen Zukunft (Leistungseinschränkungen körperlicher wie auch kognitiver Fähigkeiten / höhere Vulnerabilität / reduzierte Fähigkeit der Stressverarbeitung)
• Prüfung der Medizinischen Unterlagen und ggf. gezielte Empfehlung weiterer Diagnostik und medizinischer Therapie
• Entspannungstherapie
• In der Genusstherapie wird positives Erleben (wieder) trainiert. Schritt für Schritt werden die fünf Sinne: Riechen, Tasten, Schmecken, Hören und Sehen geschärft, mit dem Ziel, gerade bei dem Ausfall von Geruchs- und oder Geschmackssinn, die Genussfähigkeit zu fördern bzw. die Sinneswahrnehmungen zu verbessern.
• Unterstützung bei der Antragstellung von Rehamaßnahmen (medizinisch oder beruflich)
• Verordnung von Ergo- oder Soziotherapie, wenn die Indikation dazu besteht.
• Kontaktvermittlung zu einer der fünf Schwerpunktpraxen für PCS in Rheinland-Pfalz
• Kontaktvermittlung zu spezifischen Selbsthilfegruppen
Psychosomatische Rehabilitation
Nach Aussagen der Deutschen Rentenversicherung erfahren jährlich etwa eine Million Menschen, dass ihr Körper und / oder ihre Seele den Belastungen am Arbeitsplatz nicht mehr gewachsen ist oder dass ausgeprägte, gesundheitliche Probleme eine berufliche Neuorientierung erforderlich machen. Mit einer Rehabilitation können Sie den Neustart erfolgreich meistern.
Dabei ist es das Ziel jeder Rehabilitation, dass Versicherte mit – vor allem chronischen – Erkrankungen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren oder in einen anderen Beruf einsteigen können. Eine Rehabilitation der Rentenversicherung kann sich dabei von einer Leistung zur medizinischen Rehabilitation über eine Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben – zum Beispiel eine Umschulung – bis hin zur Wiedereingliederung in das Erwerbsleben erstrecken.
Eine psychosomatische Reha kann für Sie Betracht kommen, wenn eine ambulante Psychotherapie alleine nicht mehr ausreicht, um Ihre seelische Erkrankung zu behandeln.
Dabei ist die Distanz von zuhause von besonderer Bedeutung. Sie werden aus einem ggf. belastenden und konflikthaften Umfeld herausgenommen und kommen in eine Psychosomatische Fachklinik als „heilsamen“ Ort. Dort erwartet Sie der zweite „Hauptwirkfaktor“, das „Leben in der Therapeutischen Gemeinschaft“. Also das Zusammenleben mit anderen Menschen, die ebenfalls an der Seele erkrankt sind. Das führt zu einem tiefen, gegenseitigen Verständnis und dem Gefühl des „Getragen seins“. Und schließlich das „multimodale“ Reha-Programm, das aus vielen, verschiedenen Therapiemodulen besteht und vom „multiprofessionellen“ Reha-Team angeboten wird, also von Spezialistinnen und Spezialisten aus unterschiedlichen Berufsgruppen.
Informationen zum Thema Rehabilitation und die notwendigen Formulare zum Download finden Sie hier:
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Reha/reha_node.html
Sie dürfen sich eine Klinik Ihrer Wahl aussuchen, alles dazu finden Sie unter diesem Link:
https://meine-rehabilitation.de/pr-web/
Eine umfangreiche Beratung zum Thema Reha bietet die „Ergänzende, unabhängige Teilhabeberatung“ (EUTB) an: https://www.teilhabeberatung.de/
Im Rahmen der Sprechstunde berate ich Sie gerne zum Thema „Psychosomatische Reha“ und stelle bei Bedarf auch den notwendigen „Ärztlichen Befundbericht“ für Sie aus.
Unterstützung bei der Bewältigung einer Krebserkrankung
Auch wenn der Krebs geheilt ist, bleibt die seelische Belastung oftmals bestehen. Psychoonkologie bzw. Psychosoziale Onkologie beschreibt eine (noch) relativ neue interdisziplinäre Form der Psychotherapie bzw. klinischen Psychologie, welche sich mit den psychischen und sozialen einschließlich sozialrechtlichen Bedingungen, Folgen und Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung befasst. Die Diagnose „Krebs“ ist für jeden Menschen zunächst mal ein Schock! Verbindet man doch damit langandauernde Therapien, ohne die Garantie, jemals wieder ganz gesund zu werden. In dieser Situation ins Grübeln zu kommen, traurig zu sein oder Ängste zu entwickeln ist vollkommen „normal“. Bei vielen Menschen hält das Leiden der Seele auch dann noch an, wenn die medizinische Behandlung schon lange abgeschlossen ist.
Im Zentrum der psychischen Beeinträchtigungen von Menschen mit einer Krebserkrankung steht häufig eine eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit, die bis zum Unvermögen reicht, über Gefühle zu sprechen. Inhalte meines therapeutischen Arbeitens mit Ihnen als Krebspatientin oder -patient, sind unter anderem die Vermittlung von Wissen um gesundheitsfördernde Ansätze und die Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten.
Fundierte und gut erklärte Informationen zu vielen Aspekten rund um das Thema „Psyche und Krebs“ finden Sie hier: Psychoonkologie: Psychotherapie und Hilfe bei Krebs (krebsinformationsdienst.de)
Wenn Sie…
• psychisch unter der Tatsache, an einem Tumor erkrankt zu sein, leiden
• nach Auftreten eines Tumorleidens manifest psychisch erkrankt sind
• bereits psychisch krank waren und zusätzlich ein Tumorleiden entwickelt haben
• gleichzeitig einen Tumor und eine psychische Erkrankung entwickelt haben
• psychische Faktoren für die Entstehung Ihres Tumorleidens mitverantwortlich machen
• psychische Faktoren für den weiteren Verlauf Ihres Tumorleidens für mitbestimmend erachten
dann sollten Sie über eine Psychotherapie in meiner Praxis nachdenken.
Indikationsspezifische Ziele bei Menschen mit psycho-onkologischen Problemen:
• Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung
• Umgang mit Ängsten und Depressionen
• Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit
• Förderung der Entspannungsfähigkeit
• Förderung von Genussfähigkeit
• Erlernen von Übungen zur Stärkung von Achtsamkeit und Resilienz
• Erkennen von psychischen Begleiterkrankungen, die einer Bewältigung der Krebserkrankung entgegenstehen
• Stärkung des Selbstwertgefühls
• verbesserter Umgang mit Stressfaktoren
Je nach Art Ihrer psychischen Beeinträchtigungen erstellen wir gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan für Sie:
Die Psychotherapie bei Menschen mit einer Krebserkrankung zeichnet sich durch besondere, in der gewöhnlichen Therapie psychischer Störungen seltener, Themen aus.
Diese sind zum Beispiel:
• Krankheitsentstehung und –modelle
• Medizinische Fragen
• Verändertes Erleben des eigenen Körpers
• „Berechtigte“ psychische Symptome
• Eigendynamik psychischer Erkrankungen
• Schuld
• Progredienz- und Rezidivangst
• Lebensplan, Perspektiven
• Abschied, Endlichkeit, Tod
In Ihrer Therapie können wir zum Beispiel über folgende Inhalte sprechen:
• Gesundheitsförderung bei Krebs
• Krankheitsverarbeitung als Weg zur Gesundheitsförderung
• Subjektive Bedürfnisse und persönliche Ressourcen
• Umgang mit belastenden Gefühlen
• Kontakt zu nahestehende Personen / adäquate Kommunikation
• Umgang / Probleme mit Sexualität bei und nach Krebserkrankungen
• Belastungen und deren Bewältigung in Beruf und Alltag
• Anschluss an eine Selbsthilfegruppe
• Möglichkeiten einer medizinischen Rehabilitation
• Einsatz von DIGAs (Digitale Gesundheitsanwendungen)
Meine Praxis
Kontakt
Telefon: 06742-806-1401
Fax: 06742-806-1400
Mail: post@verhaltenstherapie-boppard.de
Dr.-Alexander-Stollenwerk-Str. 3
56154 Boppard
Termine
Termine nur nach telefonischer Vereinbarung
Telefonsprechstunde: Mi und Do von 14:00 bis 15:00 Uhr
Tel. 0160-41 87 254