Die gesundheitliche Selbsthilfe, also die Organisation von Patientinnen und Patienten mit einer bestimmten Erkrankung, zum Zweck der gegenseitigen Unterstützung, ist die 3. Säule im Deutschen Gesundheitswesen, neben der Akutmedizin und der medizinischen Rehabilitation.
Auf der Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe heißt es dazu:
„Fast jeder hat schon einmal davon gehört, dass es Selbsthilfegruppen gibt. Für viele verbindet sich damit das Gefühl, dass es sich da um verschworene Gemeinschaften handelt, die merkwürdige Rituale pflegen. Der Stuhlkreis ist ein solches Ritual, das jeder vor Augen hat, wenn von Selbsthilfegruppen die Rede ist. Selbsthilfe kann aber so vieles sein! Beispielsweise eine Gesprächsrunde, ein aufmunterndes Gespräch am Telefon, gemeinsame Ausflüge mit Gleichbetroffenen, das Treffen bei Veranstaltungen oder der Kontakt mit anderen Gruppen. Aber auch digitale Anwendungen ermöglichen einen orts- und zeitunabhängigen Austausch und können zur Selbsthilfe beitragen.
Selbsthilfe ist aber in jedem Fall der Austausch von Erfahrungen und Informationen, gegenseitige Unterstützung, Solidarität und oft auch jahrelange Freundschaft.
Schon wird klar, dass Selbsthilfe eine Gemeinschaft bedeutet, die jeden stark machen kann und die eben durch das Miteinander eine starke Stimme gerade für chronisch kranke und behinderte Menschen und ihre Angehörigen ist.“
Schon ganz am Anfang meiner ärztlichen Tätigkeit bin ich mit der gesundheitlichen Selbsthilfe in Kontakt gekommen und schätze und fördere sie seither.
Viele meiner Patienten erhalten von mir die Empfehlung, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen oder mit Unterstützung der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) eine zu gründen.
Infos dazu: SelbstHilfe-Kontaktbüros Rheinland-Pfalz – SelbstHilfe Rheinland-Pfalz (selbsthilfe-rlp.de)
Mit meiner Praxis bin ich Mitglied im Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit | Wir fördern die Zusammenarbeit, um mich mit anderen Fachkräften im Gesundheitswesen zu vernetzen, die eine ähnliche Haltung haben, wie ich.
Für meine Patientinnen und Patienten mit ADHS empfehle ich zu prüfen, ob sich die Teilnahme an einer dieser Gruppen lohnt:
ADHS Deutschland e.V.
Oder Juvemus: JUVEMUS e.V.
Für den Raum Mainz: Der Verein ADS-Mainz e.V. bietet Beratung und Gesprächskreise – ADS-Mainz
Für meine Patientinnen und Patienten mit einem chronischen Tinnitus empfehle zu prüfen, ob sich die Mitgliedschaft bei der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. für Sie in Betracht kommt:
Deutsche Tinnitus-Liga e.V. – Hilfe bei Tinnitus
Meine Patientinnen und Patienten mit einem Long- bzw. Post-Covid-Syndrom können auf dieser Homepage nach einer passenden SHG suchen:
Selbsthilfegruppen finden – Long COVID-Plattform.